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 Politik und Lebensqualität

Rettungsschnitt - geordnet und freiwillig

Finanztransaktionssteuer - die Offene

Ausblick auf 2012

Fortschritt & Arbeitsstress

Dagegen etwas tun, sollte man wollen

Multiplikationseffekt

Bodenhaftung - Orientierung in bewegten Zeiten

Wie viele Gutmenschen verträgt die Welt?

Übermaßunmäßigkeit  

Innovationen (damit es uns gut geht)

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Besser tun 

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Emigration und Immigration (Teil 1)

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Über den Zustand politischer Problemlösungskultur

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SOS vor Bierzeltintelligenz und gnadenlosen Abzockern

Perpetuum mobile pecunia  oder die Vernunft

Die Griechische Krankheit

Hallodri und Spekulantus, die Söhne der Gier

Wie viel Verrücktheit geht noch?

economy of scale

Tatort Papier

Theater

     

Im Theater  - Fiktion oder Analogie einer Realität?

 

Es gibt ein wunderschönes, Theater mit großartiger Eingangshalle und prunkvollen Stiegenaufgängen zu den Bereichen „Stehplätze“, „Parkett“, „Balkon“, „Galerie“ und „Logen“.

Alle Besucher mit Abo-Karten haben Zutritt zu ihren Plätzen. Für Gäste ohne Karten gibt es in der Eingangshalle eine Kassa für den Stehplatzbereich. Alle anderen Kassen befinden sich in den jeweiligen Bereichen.

Die Wege zu den Bereichen „Parkett“, „Balkon“, „Galerie“ und „Logen“ sind gesperrt und werden überwacht: Alle Gäste werden in die Eingangshalle zurückgewiesen.

Da viele Gäste keine Stehplätze möchten und in die Logen wollen, gibt es Dienstleister, welche - gegen Bezahlung -  die Gäste in ihren Wunschbereich begleiten, damit sie dort an der Kassa ihre Eintrittskarte erhalten können.

 

 

 

Manche der Dienstleister möchten dabei rücksichtslos verdienen, manche machen das um zu helfen.

Da der Weg – beispielsweise über den Parkettraum, an den Außenwänden zu den Logen – beschwerlich und gefährlich ist, gibt es manchmal Unfälle und auch Tote. Aber, für die Gäste gibt es keine anderen Alternativen, um in die Logen zu kommen.

In der Loge angekommen, werden die Gäste empfangen. Einige bekommen ein Glas Sekt - man bemüht sich um sie. Gibt es keine Plätze mehr, werden die Gäste zurück zum Ausgang gebracht.

Um das Problem zu lösen und etwas gegen Unfälle und das Sterben zu tun, werden die Schlepper verhaftet.   

 

>>> Politik in Europa ...  

 

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Rettungsschnitt - geordnet und freiwillig 

 

Ein Meisterwerk folgt dem nächsten. Nachdem eine Unzahl von Almonetaristen aller Führungshierarchien bereits das Festschreiben der Zauberformel „Neuverschuldung geht leichter, wenn die Zinsen für die alten bezahlt werden können“ erfunden hatten, nun dies: Die Geburt des Systems eines geordnet freiwilligen Schuldenschnitts mit Rettungsschirm. Einfach genial. Besonders, wenn man bedenkt, dass diese erkenntnistheoretischen Juwelen in so wenigen Jahren geboren wurden.
Man stelle sich vor, der Rettungsschnitt wäre ungeordnet und unfreiwillig erfolgt. Ein grausames Bild, wäre das zähe und aufopfernde Ringen unserer begnadet geistreichen Führer erfolglos geblieben. Umsonst all die durchwachten Nächte bei den zahlreichen Gipfeln, Sonder- und Krisensitzungen: 
Staatsbankrott. Ungeordnet und unfreiwillig hätten all die gläubigen Privaten mehr als die Hälfte ihrer Einsätze und Renditehoffnungen als Solidarbeitrag abtreten müssen. So wie die Vereinigung der privaten Steuerzahler (öffentliche Geldgeber) die Unterstützungsbeiträge für die Rettung der - bei der Anwendung der Grundrechnungsarten - in Not geratenen Haushaltsvorstände befreundeter Gesellschaften. Und dann: die Beispielwirkung. Man dürfte nicht mehr selbst schuld sein, an den Wählerstimmen sichernden, ausgabenlastigen Haushaltssaldos. Eine dunkle Zukunft mit herausfordernder Belästigung - ohne Spendierlust solidarisch gläubiger Steuerzahler in der Ferne.

 

 

Doch dank der Fantasie unserer begabten, brillanten Denker gibt es nun den freiwillig geordneten Schuldenschnitt mit Rettungsschirm. Und wenn es so weiter geht, dann steht der ersehnte ultimative Durchbruch in der innovativen Geldpolitik kurz bevor. Beispielsweise die „Leerkäufe von Schulden“. Dadurch wird der Schuldner entlastet und der Käufer nicht belastet – wodurch sich die Schulden in Wohlgefallen auflösen. Oder das Forschungsprojekt „Transaktionsbeschleuniger“. Damit könnten etwa Milliarden Dollar in Überlichtgeschwindigkeit von New York nach Hongkong gejagt werden. Und umgekehrt. Transaktionen werden dann früher beim Empfänger wirksam als sie beim Absender abgehen. Dadurch werden viele Transaktionen mit derselben Geldmenge möglich. Es bildet sich eine Transaktionswolke über dem Erdball. Der Vorteil liegt in der Multiplikation von verfügbaren Geldmengen.

Das Schlaraffenland ist dann nicht nur mehr eine Parodie auf das Paradies. Es wird Realität. Der globale Hochfrequenz - Geldmultiplikator wird es möglich machen: 

Genuss statt Arbeit. 

 

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Finanztransaktionssteuer - die Offene  

 

Nullkommaeinprozent von einer Milliarde Euro sind eine Million Euro. Auch kein Klacks - dafür müssen Anneliese und Josef in der Regel ganz schön durchs Leben hetzen. 

Für mehr als manche könnte der Dauerlauf vierzig Jahre lang sein. Milliarden Menschen auf diesem Planeten würden viele Leben dafür brauchen. 

Ein im Hochfrequenztrading durchschnittlich begabter Börsenjunkie - beispielsweise in der City of London oder in den Docklands mit den über fünfhundert Geldhinundherschauflerinstituten – schafft das in Sekundenbruchteilen. 

Für satte Boni. Mit Nadelstreifoutfit in warmen Zimmern.
Bestenfalls ohne irgendeinen Nutzen für irgendeinen – ausgenommen Junkie & Co. Aber mit Kosten, welche jene tragen, welche Nutzen schaffen – nämlich Liesl und Sepp. 

Nicht Wenige zahlen mit ihrem Leben dafür.

 

Seit vielen Jahren tobt nun das Geplänkel über die Nullkommaeinprozent. Auf unzähligen Gipfeln der Obersten, in den Parteizentralen, in den Medien und auf den Stammtischen.

Mit einem Bruchteil dieser Energien und Kosten könnten Millionen Kinder vom Hungertod gerettet werden.

Aktuell: Ein Egoinsulaner findet eine Nullkommaeinprozentsteuer verrückt, denn dann würden sich viele Deals nicht mehr lohnen (Null statt Million) und die City-Junkies in den Inselkasinos würden unter der Offshore- oder sonstiger Oasen-Konkurrenz leiden - den steuerschonenden Orten mit reinigender Wirkung für getrübte Geldquellen.

Eventuell müssten die Börsianer dann auch noch Nutzen stiftend ihre Rücken krümmen - wie Lisa und Joe.

Man könnte sich dabei fragen: Was geht in diesen Hirnen vor? 

Könnte es sein, dass die hohen Stirnwände einiger Entscheidungsträger doch öfters als manchmal potemkinsche Fassaden sind?

 

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Ausblick auf 2012  

 

Wenn sie den Nachrichten der kommenden Monate nicht den Überraschungs- und/oder Unterhaltungswert rauben wollen, dann sollten sie die folgenden Zeilen meiden. Denn, auch 2012 wird die Frage, ob überhaupt und wenn schon, dann wann und wie ernsthaft das Ende des Hollodarozeitalters beginnen soll, die Tischgespräche aller Stämme bestimmen. 

Eventuell werden sich besonders Mutige auch mit der Frage beschäftigen, wie die Berge an Zukunftsraub nicht nur nicht weiter wachsen, sondern abgetragen werden können. Dann kommt die Zeit der großen Aufregungen - denn gerechterweise müssten sich ja die jeweils anderen bescheiden. 

Beispielsweise werden die Töchter in den Gewerkschaften und die FrauengewerkschafterInnen auf die Barrikaden klettern, wenn angedacht werden sollte, das Pensionsantrittsalter der Frauen bereits vor den kommenden Jahrzehnten an das der Männer anzugleichen. 

Auch die sehr entscheidende Frage wo und wie niedergeschrieben werden muss, dass man wirklich ernsthaft der Meinung ist, dass man nicht ewig mehr ausgeben kann, als man hat, wird weiterhin die Kapazitäten der Denker, Redner und Schreiber beanspruchen. 

Schön, dass dieses Thema oberste Priorität genießen wird – dank der Weisheit und Entschlusskraft der europäischen Elite. Schließlich haben die obersten Lenker in Europa, gemeinsam mit den führenden Kräften aus aller Welt nach einem Rausch an Gipfelbesteigungen diese Erkenntnis geboren.

 

 

Die Bedeutung dieser Genialität kann annähernd erahnt werden, wenn man sich der Millionen Meilen in Flugzeugen und Karossen, feinster Galadiners, Tonnen von Kaffee, Champagner und anderer Flüssigkeiten und den vielen Tausenden Stunden in geistiger Angespanntheit bewusst wird, welche sich die Strategen einverleiben mussten und abgerungen haben. Oft an Wochenenden und manchmal bis früh in den Morgen. 

Nicht zu vergessen, die vielen Organisatoren vor und hinter den Bühnen und die begleitenden Taschenträger. Und das alles, damit es uns Bürgern gut geht - da muss verständlicherweise die Kraft fehlen, um anderes zu tun. 

Aber wir dürfen von dieser bahnbrechenden Findung der Defizitsperre weiter zehren. Tausende Seiten bedrucktes Papier und Hunderte Stunden vor den Bildschirmen und Radios werden uns auch künftig mit allen Details versorgen. Italien, Spanien, Frankreich und dann auch wieder Griechenland und alle weiteren Kandidaten werden in abwechselndem Rhythmus unsere Aufmerksamkeit fordern. 

Und jeder neue Versuch eines Landes die Lasten mit neuen Verbindlichkeiten auszugleichen wird auch weiterhin vielen im rundherum angenehme Arbeitsplätze sichern. Schon in Italien wird sich dieser Ritus mehrmals im kommenden und in den folgenden Jahren wiederholen. Und es wird kein Tag vergehen, an dem sich nicht die Diskussionen erhitzen werden, warum wer nicht, oder wenn schon, dann zu welchem Preis, bereit ist, jemanden sein Geld zu leihen.

Für ein gutes Jahr 2012.

 

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Besser tun

 

Wenn es besser werden soll, dann muss es mehr gute - besser noch, die besten - Maßnahmen geben. Es wäre allemal ein lohnendes Ziel, die Suche nach Lösungen mit der größtmöglichen Effektivität und dem höchsten Wirkungsgrad, für die Verwaltung und alle organisatorischen und technischen Systeme - und bei der Bekämpfung von Übel und Leid.  

Und das wird die Herausforderung sein, will man den auf Schulden gebauten Standard halten bzw. weiter verbessern - und das vor dem Hintergrund, dass viele immer komfortabler ihr Dasein fristen wollen und immer mehr Menschen mit knapper werdenden Ressourcen auskommen müssen. Natürlich ist Bequemlichkeit ein ehrwürdiges Ziel. Aber es ist zum Scheitern verurteilt, wenn es maßlos darum geht. Mehr nehmen und weniger geben, kann auf Dauer nicht funktionieren. Man kann auch übertreiben, bei der Freiheit und dem Verlangen auf Kosten anderer.

Zusätzlich bedroht wird das Dilemma durch Bürokratie. Im Nest der Bequemlichkeit gedeiht diese prächtig. (Ref.: C. Northcote Parkinson in „Parkinson´s Law“) 

Es wird kaum anders gehen: Die Regierungsparteien müssen sich über die wichtigen und richtigen Ziele einigen und ideologische Grundsätze und Klientelpolitik für das Gesamtwohl hintanstellen. Grabenkämpfe über Detailmaßnahmen, mit der Konsequenz halbherziger, einseitiger und unüberschaubarer Gesetze und Durchführungsbestimmungen werden eine ausgewogene, beste Lösung für das Ganze wohl kaum zustande bringen. Auch ein Mix aus Vertretern von Interessensgruppen mit egoistischen Wunschlisten wird das nur per Zufall schaffen. 

Abgesehen davon, dass jeder Versuch beispielsweise unnötige Bürokratie, Doppelgleisigkeiten in der Verwaltung, im Krankenwesen, im Bildungswesen, ... reflexartig alle davon betroffenen Gruppierungen sofort auf die Barrikaden steigen lässt. Bedeutet das doch Macht- und Einkommensverluste.

 

 

Mitreden ja, immer und überall, aber mit den Voraussetzungen, mehr als nur einen Tunnelblick auf das Thema zu haben und mit einer Lebenseinstellung, in der Werte wie Gerechtigkeit, Bescheidenheit, Respekt, Leistungsbereitschaft und Lernwille vorkommen. Werte, welche in fernöstlichen Volkswirtschaften große Tradition haben und offensichtlich stärker gelebt werden als im Westen. Etwas, das die bestehenden Denkrichtungen auch in Europa bereichern könnte - auch wenn es Grund gibt, auf viel Erreichtes stolz sein zu können. 

Es scheint aber ein grundsätzliches Phänomen zu sein, das viele erfasst, wenn sie vom Überfluss verwöhnt werden und die Gier die guten Sitten angreift. Dann geht das gesunde Maß baden. Man kann es beobachten, wenn man den Lauf der Zeit im Übermaß, an den Fassaden misst. Sie werden immer mächtiger, bis es nur mehr sie gibt - und nichts mehr dahinter. Bei all den unterschiedlichen Meinungen, darüber sollte man aber nicht streiten müssen: Es wäre der Suche nach guten Lösungen dienlich, fähige, kompetente und erfahrene Fachleute für diese Aufgaben zu gewinnen, welche uneigennützig und im Team arbeiten können. Sie müssen sich im Thema auskennen, eventuelle Abhängigkeiten oder Konflikte zwischen den Zielen bedenken und den Mechanismus von Ursachen und Wirkungen verstehen. Und systematisch und konsequent nach einem Projektplan arbeiten. Bleibt dann noch die Aufgabe für die Politik, die Zustimmung des Volkes über die Konsequenzen für die besten Lösungen zu erreichen. Und auch darüber sollte man nicht streiten müssen: Dazu braucht es grundanständige und kompetente Persönlichkeiten, welche in der Lage sind die Herausforderungen verständlich zu erklären und Dinge beim Namen zu nennen. Die Zeit ist reif, fürs besser tun.

 

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Fortschritt & Arbeitsstress

 

Bagga, Bagga“. Entzückt beobachtete der Zweijährige den Mann in der Kabine. Dieser jonglierte mit beiden Händen an den Hebeln eines Baggers. Irgendetwas musste freigelegt werden. Es war die Schaufel, die nach der Erde grub und vor allem der Lärm, der meinen Enkel faszinierte. Rund um die Maschine standen vier weitere Männer. Mit blauen Overalls verkleidet verfolgten sie den Weg der Baggerschaufel, während sie sich am Stiel ihrer Schaufel festklammerten, einen Fuß am Boden, den anderen auf das Schaufelblatt gestellt. Einer telefonierte, drei förderten den Umsatz der Tabakindustrie.

Es dauerte eine halbe Stunde, bis der Enkel zum Weitergehen zu überreden war, denn wir wollten in den Park zu den Enten. Es war empfindlich kalt für einen Sommertag Anfang August, aber die Sonne blinzelte durch die Wolkendecke.

Die vier blauen Männer observierten noch immer die Baggerschaufel, jedoch hatten sie nun den jeweils anderen Fuß auf dem Schaufelblatt und drei telefonierten und einer rauchte.

 

Letztlich war es das Brummen von Motoren aus dem Park, dass dem Enkel zum Aufbruch animierte. Neugierig rannte er dem Getöse entgegen und wurde reichlich belohnt: Halligalli im Park - die Parkpflegecrew (8 RasenpflegerInnen) hatte Ausgang. Und 8 hämmernde Motoren waren mit von der Partie: 2 Traktorrasenmäher, 4 normale Rasenmäher, 1 Traktor mit Anhänger und 1 Krangreifer mit Kettenlaufwerk.

 

 

 

Das Herz des Kleinen hüpfte vor Begeisterung. Höllenlärm und Dieselgestank. Die Crew werkte bedächtig, einer mähte, andere kurvten herum. Das Grasgut wurde zu einem entlegenen Platz transportiert und nach einem angemessenen Stressabbauritual (Handy, Zigarette) entladen – vollautomatisch, aber nur bei den Traktorrasenmähern.

Nun war der unermüdliche Einsatz des Krangreifers und des Traktors mit Anhänger gefragt. Der Krangreiferexperte bediente die Hebel in der Krangreiferkabine und hob das Grasgut auf den Anhänger des Traktors. Vorne saß der Traktorexperte, den Kopf am Lenkrad abgelegt – denn, schließlich mussten Stunden durchgehalten werden, bis der Anhänger voll wurde und zur Mülldeponie geführt werden konnte.

Und bei all der Belastung vor Ort darf der Einsatz des Mähteams nicht vergessen werden, um die Maschinen vom Maschinenlager am anderen Ende der Stadt in den Park zu bringen. Und wieder zurück. Und betreut wollen sie auch werden, die Vertreter des Fortschritts. Damit sie zuverlässig ihren Dieselgebern dienen können.

Kein Wunder also, wenn die Mannfrauschaft über Arbeitsstress klagt.

Apropos: Beim Retourweg aus dem Park kamen wir wieder beim Bagger vorbei. Siehe oben – alles wie gehabt.

PS: In den längst vergangenen Tagen vor dem Fortschritt mussten im Park 4 Menschen schuften. Mit Sensen, Rechen und einem Leiterwagen. Das Gras wurde in einer Ecke des Parks kompostiert. Es wurde weniger oft und nicht immer alles gemäht. Es verblieben Inseln, in denen das Gras wachsen konnte und die Halme im Wind wogten. Es wird berichtet, die 4 Menschen hätten nie über Arbeitsstress geklagt.

 

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Dagegen etwas tun, sollte man wollen

 

Beim Getöse in den Medien über korrupte Typen könnte man sich schon manchmal bei der Schlitzohrigkeit der Halunken auf die Schenkel klopfen, wenn´s nicht zum Heulen wär´. Und erst die vorgetäuschte Aufregung ist herzzerreißend – macht es doch glauben, dass gerade das jetzt, ein besonderer Einzelfall wäre.

Dabei hat es jeder halbwegs wache Beobachter mitbekommen, Kumpanei und andere Gaunereien sind eher die Regel - Ehrlichkeit und Respekt Restposten für museumsreife Wertler.

Gut möglich, dass Historiker in hundert Jahren vom Zeitalter der Gretzn 1), der Hodalumpen und Hallodris schreiben werden. Über eine Epoche besonders gefinkelter Schlitzohrenumtriebigkeit.

 

Wos woar denn eigentli mei Leistung fia de Mille?“ „Du, i was a net, aber des is part of our game.

 

Pubertäres Affentheater, rundherum: Auch wenn die Krone der Schöpfung im Nadelstreif steckt, sein Habitus bleibt auf Kindergartenniveau – bloß verlogener, gefinkelter, brutaler.

 

 

Nicht genug der Haxelsteller, fuhrwerken da noch die Egoidioten mit kleinkariertem Gezänk. Überdentischzieher, Engstirnler, Schmarotzer und Protzer sind dabei, die Macht zu übernehmen. Es scheint so, als hätten sie sich an den entscheidenden Schalthebeln eingenistet.

Oder? War es immer schon so, nur ein bisschen greifbarer, durchsichtiger, gemütlicher? Liegt es an der Aufmerksamkeit der Medien, für die die Lumpen attraktivere Quoten- und Profitbringer sind, als die Wertler?

Wahrscheinlich ist es beides.

Jedenfalls – vielleicht wär´s gescheiter, vorbeugend etwas gegen den Lumpenfilz zu tun, als diesen nachher zu bejammern. Antworten auf das Zauberwörtchen „warum“ könnten Wunder wirken.

Warum sind Bescheidenheit, Respekt, Anstand, Ehrlichkeit, … Auslaufmodelle in unserer Gesellschaft?

Und dabei kann keiner erzählen, dass es so sein muss, weil der Mensch eben so ist, wie er ist.

Tun sollte man wollen.

 

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Multiplikationseffekt

 

Vom Multiplikationseffekt spricht man gerne, wenn ein verhältnismäßig kleiner Anstoß eine überproportional große Wirkung entfaltet. Keine Erfindung unserer Zeit - bereits in der Antike ist von Archimedes das Zitat überliefert: „Gebt mir einen festen Punkt im All, und ich werde die Welt aus den Angeln heben.“

Manche Experten sprechen dabei auch von Hebelwirkung. In der Physik und Technik ist ein Hebel ein mechanischer Kraftwandler. Für Neugierige sei dabei auf das Hebelgesetz verwiesen. „Kleiner Preis, großer Wert“, eine segensreiche Erkenntnis für den zielstrebigen Menschen.

Auch beim Geld und beim Ego haben pfiffige Individualisten die Meriten des Multiplikationseffektes entdeckt.

Hier folgt er der Maxime „Wenig Saat, reiche Ernte“. Beim Geld etwa, wenn die Renditenzauberer und Hebeljongleure in den Kapitalmarktkasinos genügend Opfer gesammelt haben und die Gaudi im Blasenplatzer endet - mit einem kleinen Grüppchen verschmitzt grinsender Profiteure und Legionen von Blöddreinschauern.

 

Kapitalmarktkasino

 

 

Und auch den Ego suchenden kann der Multiplikationseffekt dienlich sein. Unter anderem, wenn Ego1 sein Selbst mit der Facebook-Nachricht „Ich habe soeben eine Banane gegessen“ verwirklichen möchte. Da Ego1 zehn Freunde hat und diese wiederum je Zehn, dürfen nun innerhalb weniger Sekunden 100 Gesichtsbüchler die bewegende Nachricht vom Bananenverzehr erfahren. Nun sind dann mindestens 10 von den 100 derart aus dem Häuschen, dass sie dieses Ereignis wiederum ihren Freunden nicht vorenthalten können. „Mir gefällt das“ heißt die Multiplikationsformel. So kann es dann schon vorkommen, dass sich die Nachricht vom Bananenfresser über den Erdball ausbreitet und die Aktienkurse der Bananenschachtellieferanten in schwindelnde Höhen taumeln.

Oder, wenn Ego2 sein Selbst, mit dem Motto “Lärm ich, bin ich“ aufpolieren möchte und mit Poltergedröhne auf zwei Rädern, mit der Blechkistendisco oder mit anderen Motorkreationen durch die Lande lärmt.

Für einen wirksamen Multiplikationseffekt gilt nun: Je größer der Ort, je mehr Menschen dürfen dieses Erlebnis teilen.

Einer lärmt, Hunderte dürfen mitlauschen: Ihr Blutdruck steigt, die Pupillen werden neugieriger und die Atem- und Herzfrequenz erreicht Spitzenwerte. Und für Schwerhörige gibt´s immerhin noch die Tassen, welche auf den Tischen hüpfen.

Einige Miesmacher finden das weniger lustig. Diesen Anfängen sollte entschieden widersprochen werden. Denn was wäre der Mensch ohne die Segnungen progressiver Eskalation?

 

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Bodenhaftung 

Orientierung in bewegten Zeiten

 

BodenhaftungWas wir von den (K)Experten lernen können: Nichts ist sicher, außer das Unsichere. Daher - was ist dringender, wenn alles rundherum schwankt, als ein fester Boden unter den Füßen?

Da können unverrückbare Eckpfeiler im Gestrüpp der Ungewissheit nicht schaden.

Endlich - nach akribischer Fundamentalforschung humaner Umtriebigkeit liegt sie vor, die Langzeitstudie - die Gewissheiten aus einer sechzigjährigen Experimentalrecherche:

(1) Nutzen macht Sinn, vorausgesetzt er ist wichtiger als der Schaden.

(2) Was (nicht gänzlich) falsch ist, kann Besitz stiftend wahr werden.

(3) Relativitätspraxis (rl, definitiv nicht nach Einstein): Ein Prozent kann sehr/zu viel sein (zB Alkohol im Blut) oder sehr/zu wenig (zB Rendite bei fünf Prozent Inflation).

(4) Unwichtiges braucht keinen Termin.

 

 

 

(5) Blöd mag laut. 

(6) Richtiger ist nicht nur dann gerechter, wenn weniger Richtiges weniger fair ist.

(7) Mit voller Hose lässt sich leicht stinken.

(8) Es wird alles zur rechten Zeit gut sein (oder es braucht zum gut werden so lange, bis die Zeit nicht reicht) – auch: Es ist nie zu spät, außer es war.

(9) Was du heute kannst bedenken, das wird morgen auch so sein oder anders – aber öfter als meistens gilt: 1 + 1 = 2.

 

Sodann, Kopf hoch (der Horizont liegt höher). Denn damit lassen sich nicht nur wertmaximierende Theorien erdenken oder Traumschlösser auf festen Fels bauen. Und es muss nicht immer sofort sein – jeder Tag hat genug an seinen eigenen Plagen (und hoffentlich auch Freuden).

 

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Wie viele Gutmenschen verträgt die Welt?

 

Gutmenschen wird im Allgemeinen ein übertrieben moralisierendes oder naives Verhalten unterstellt: „Das sind Pharisäer und Heuchler, denen es an Objektivität mangelt oder die von den Fakten keine Ahnung haben und mit erhobenem Zeigefinger ihre wichtigtuerische Selbstdarstellung und Besserwisserei untermalen.“

Andererseits - heute schon einem Minimalisten in Achtung, Wertschätzung und Aufmerksamkeit begegnet - einer Mutation aus Selbstgefälligkeit und Stumpfsinnigkeit - oder vielleicht der bizarren Form der Evolution, wenn sich Egoidiotie und Übermaßunmäßigkeit in einer Person verwirklichen und sich zum Exkrementalisten auswachsen?

Da wird gelärmt, dass die Löffel auf den Tellern tanzen, die Luft verpestet - und alles verdreckt, was die Natur zu bieten hat, keine Gelegenheit ausgelassen um sich vorzudrängen, stets an den eigenen Vorteil gedacht und nie mehr gesagt, als diesem zuträglich ist, alles genommen, bevor es andere getan haben (und der Mist irgendwo fallen gelassen).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diese Typen fühlen sich stark und tüchtig, wenn sie andere über den Tisch ziehen, sind Meister in der Kunst des Täuschens und in der Doppelmoral, trinken Wein und überlassen anderen das Wasser, buckeln nach oben und treten nach unten, richten sich ihre Wahrheit (und sind immer im Recht, solange man sie nicht erwischt) und schlagen zu, wenn andere wegschauen oder abgelenkt sind.

 

Und jetzt?  Brauchen wir für eine bessere Welt mehr Gutmenschen?  

Oder - Wie viel Verrücktheit geht noch? 

 

 

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Übermaßunmäßigkeit (und was man davon hat)

 

Betrachtet man den Schuldenstand der öffentlichen Haushalte in den Euro-16-Ländern, dann läppert sich bis Ende 2010 das Äquivalent von über zehn Monaten Gesamtwirtschaftsleistung zusammen. Da sich der Verschuldungsgrad eher beschleunigt, muss befürchtet werden, dass nachhaltige Zukunftsinvestitionen - in Ausbildung, sinnvolle Infrastruktur oder in effektive Verwaltung - (noch?) nicht wirken oder nicht getätigt wurden. Es liegt der Schluss nahe, (zu) vieles wurde ausgegeben, um den Konsum anzukurbeln.

Für die Zukunft bedeutet das nun ein Jahr (wegen der Zinsen) schuften und/oder grübeln ohne einen Cent für den eigenen Sack zu bekommen, sondern alles dem Gläubiger zu geben. Das ist natürlich kein einfaches Vorhaben, außer man ist Lichtnahrungsprofi ohne weitere Ansprüche.

Das verfügbare Licht im Euro-16-Raum könnte sich da ausgehen (mit Ausnahme vom Norden Finnlands, da könnte es mit dem Licht im Winter eng werden). 

 

 

 

Aber es könnte auch nur dann funktionieren, wenn die Gläubiger all das Geschaffene (auch das Klumpert) kaufen, das erschuftet und ergrübelt wurde - und somit der Umsatz trotzdem stimmt.

Ein wenig realistischer könnte ein längerfristiger Schuldenabbau sein.

Möchte man es beispielsweise in einem Jahrzehnt schaffen, dann sollte man allerdings bedenken: Wenn man zehn Jahre so etwa zehn Prozent über seine Verhältnisse gelebt hat, dann müssen die nächsten zehn Jahre in der Regel an die 30 Prozent (nicht mehr über die Verhältnisse leben + Tilgung der Schulden inkl. Zinsen) bescheidener verbracht werden. Für diese Rechnung sollte die Kenntnis der Grundrechnungsarten ausreichen.

Das bedeutet den Gürtel um einige Löcher enger zu schnallen (vor allem für die Jüngeren).

 Alternativ gibt es noch zwei wirksame Wege die Schulden loszuwerden: Geld entwerten (Hose runter für alle) oder umstrukturieren (Hose runter für die Gläubiger).

 

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Innovationen - damit es uns gut geht

 

VerrücktheitInnovationen beleben die Wirtschaft. Der Umsatz freut sich: Innovative Blähbauchreduzierjoghurts, Anti-Aging-Pillen, Laubsauger, Turboderivatzertifikate zum Leerverkaufbonus buhlen um die Gunst der Zeitgeistkonsumler und haben die Massel, dass es so viele davon gibt, welche sich für ihr (oder anderer) Geld mit all diesen Bereicherungen das Leben entlangweilen.

Lachen sie jetzt nicht - lesen, schauen, hören sie Werbung. Dann wissen sie, eine umfassende Aufzählung der Innovationen aus den Denkstätten der Konzerne würde auf keiner Klopapierrolle Platz finden.
Nur destruktive Miesmacher meinen dazu, es geht bei 99 Prozent der Innovationen nicht um irgendeinen Nutzen für den Verbraucher, sondern um Boni der Konzernmanager, um innovative Marketingschmähs, um Täuschung und Irreführung durch Vorgaukeln irgendwelcher obskurer Mehrwerte. Und, die wirklichen Innovationen der letzten 100 Jahre könnte man mit den Fingern von vier Händen aufzählen. Gut und gerne, der große Rest wäre weitgehend unnützer Klamauk.

Gut, dass diese Miesmacher in der Minderheit sind. Andererseits müsste man sich große Sorgen um das Wachstum und um unseren Wohlstand machen.

Für den Wohlstand gibt es da noch die Globalinnovationen, die Neuseelandäpfel, Irlandbutter, Flaschenwasser aus Weitweg, Kanadatomaten, Andenpflaumen, Bio-Birnen aus Argentinien, Südafrikatrauben. Und noch viele Hunderte dieser Wachstumstreiber. 

 

Natürlich gibt es auch hierzu Meckereien von Lokalpredigern, welche sich darüber mokieren, dass diese Produkte eine Fernreise um die halbe Welt machen und diese kompromisslos verdrecken und dabei lärmen und stinken – und, dass diese Produkte keiner braucht. Die Nörgler behaupten auch gerne, dass ein klassisches Frühstück bereits 10.000 Kilometer und mehr hinter sich haben kann, bevor es am Frühstückstisch landet.

Was sie dabei außer Acht lassen, sind die Arbeitsplätze in der Ferne und beim Transport. Dabei geht es nur um Solidarität mit anderen Kulturen.

Und da wären noch die Events, sogenannte Ereignisinnovationen. Überall einsetzbar, im Kindergarten, in der Schule, beim Sport, bei der Hochzeit, bei der Scheidung, im Sport, bei Reisen, im Tourismus, im Stadtmarketing, in der Gastronomie, bei Festen aller Art, bei Kunst und Kultur, in den Medien, bei Messen und bei der Ernährung.
Firmenjubiläum oder Straßenwettkampf im Weihnachtsbaumweitwerfen - ohne Eventprofis geht gar nichts.

Aber natürlich gibt es auch hier die Besserwisser. Sie reden von Schnickschnack und Halligalli bis zum Umkippen. Vieles sei so blödsinnig wie Kopfstandunterwasserschach, beleuchtet mit Unterwasserspotlights, welche im Rhythmus eines Lady-Gacka-Hits gackern – Pardon, flackern.

Und diese Gscheiterln sind kaum vom Gegenteil zu überzeugen, obwohl viele dieser Events garantiert umweltfreundlich und solarbetrieben organisiert werden. Alles natürlich, im Zeitgeist, Bio und zertifiziert.

Damit es uns allen besser geht.

 

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Weinen Sie nicht ...

 

Tränen… wenn Sie die Börsenberichte einer angesehenen Tageszeitung in dieser Woche gelesen haben:

Dienstag: Auf den Märkten regiert das Misstrauen. Ängste vor einer Ausweitung der Schuldenkrise in der Eurozone haben Europas Aktienmärkte belastet.

Mittwoch: Sorgen über Schuldenkrise sinken, Börsen steigen. Die europäischen Börsen haben am Dienstag einheitlich mit Kursgewinnen geschlossen.

Donnerstag: US-Erholung lässt Börsen blühen. Die Anleger an den internationalen Börsen durften sich über Kurssteigerungen freuen.

Freitag: Schwacher Arbeitsmarkt drückt Börsen nach unten. Auslöser seien enttäuschende Arbeitsmarktdaten.

 

Weinen Sie nicht, wenn Sie jetzt so etwas im Kopf haben, wie „Das ist doch verrückt!“.

 

 

Denken Sie an die Gaudi, welche Wertpapierhändler aller Schattierungen an dem wahnwitzigen Auf und Ab im Kurskasino haben. Das minütliche Umschaufeln von Verlierern zu Gewinnern bringt weltweit vielen Tausenden fleißigen Händen (und Köpfen?) sichere Arbeitsplätze in warmen Zimmern. 

Denken Sie daran. Und lachen Sie nicht, sinnvolle Arbeit ist heutzutage nicht so cool und wenig begehrt. Zu oft muss man dabei den Rücken krümmen und/oder die Gehirnzellen bemühen und ein wenig bescheidener sein Dasein fristen.
Sollen das doch die Wertler tun, mit ihrem Gefasel von morgen und übermorgen, Fairness und anderer wirklichkeitsfremden Schönrederei.

Und - das könnte manche Gewissensregungen besänftigen: Gewinnen tun doch immer nur die Tüchtigen. Das haben wir doch alle von klein auf gelernt. Oder?

Das könnten doch endlich auch die unbeteiligten Verlierer an diesem Lustspiel einsehen und mit ihrem Gesudere von Ethik und Moral aufhören. 

 

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Geldzauber

 

GeldzauberDie Gazetten sind randvoll mit Berichten über den Erklärungswettlauf der prominentesten Wirtschaftsexperten. Seit Jahren herrscht Hochbetrieb auf den attraktiven Finanzbühnen des Planeten. Da kann man dann lesen und staunen, über Schulden und Schutzschirme, über Maßnahmen, welche den Konsum ankurbeln sollen, über Länder, welche mit niedrigen Löhnen und hohe Exportraten die Leistungsbilanzen anderer Staaten bedrohen, über die Spekulationsmechanismen des freien Geldmarktes und über all die Wunderkräfte des Zaubertauschmittels, dass Inflation die Schulden mildert, dass Zinsen Wachstum pusht oder bremst, dass Währungswechselkurse Exporte be- oder entflügeln.

In den Kommentaren geht es rund ums Geld und darum, die Bruttoinlandsprodukte in neue, unerreichte Höhen zu bringen, um Wertpapierkurse, Zinsen, Inflation, Schulden, Währungen – ums Hin- und Herschaufeln von Geld, von einem zu anderen und von der Zukunft in die Gegenwart.

 

Alles richtig oder auch nicht.

 

Keine Frage, Geld ist wichtig. Geld, Kapital kann eine Aufbruchstimmung ermöglichen, Menschen animieren und ihnen die Chance geben, anzupacken, die Rücken zu krümmen und die Hirne zu beschäftigen, etwas weiter zu bringen, in die Zukunft zu investieren.
Dabei ist es aber immer nur Letzteres, um das es geht: ob aus dem Rückenkrümmen und aus der Gehirnzellenakrobatik etwas Gescheites, Sinnvolles herauskommt.

 

 

Jedoch, Geld mutiert immer mehr zum Selbstzweck. Inzwischen wird es um ein Vielfaches mehr gehandelt, als alle Wirtschaftsgüter dieser Welt zusammen. Obwohl es weder schmeckt und ein im höchsten Maße ineffizienter Brennstoff ist. Es bleibt, was es ist: (Nur) ein bequemes und geniales Tauschmittel.

Es wäre klug, würden die Gesetzgeber die Betreiber der Finanzmarktkasinos zur Vernunft zwingen. Dann würde genug Zeit bleiben, um sich mehr um das Wohlbefinden der Menschen zu kümmern. Denn an diesem krankt es vielerorts.

Das lehrt die Geschichte: Seit der Geldmarkt so richtig explodiert, wird die Kluft zwischen Arm und Reich nicht kleiner, sondern größer - neben all den Grauslichkeiten, welche sonst noch zu schaffen machen - Raubbau an der Umwelt, Tierleid durch Massentierhaltung oder Fischfangfabriken, Ausbeutung begrenzt verfügbarer Ressourcen und Bedrohung durch Klimaänderung.

 

So weitermachen wird kaum gehen. 

 

Es kann nicht funktionieren, wenn ein stetiges Wachstum die Voraussetzung für das Funktionieren unserer Gesellschaft ist, wenn ohne „immer mehr“ nichts mehr geht. 

Mehr Lebensmittel – obwohl in vielen Gesellschaften bereits heute ein beträchtlicher Prozentsatz an unverdorbenen Lebensmitteln auf den Müllbergen landet? 

Mehr Autos – obwohl es in vielen Städten bereits heute endlos staut und die Abgase zum Himmel stinken?
Und so weiter, und so fort.

Es ist so: Letztlich geht es nicht um Geld, es geht um Wohlbefinden, um ein gelingendes Leben.

 

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 Post vom Nachbar

 

Post vom NachbarLieber Karl-Heinz,

 

stell dir vor, die OECD berichtet über die Kinder- und Jugendgesundheit: Angeblich leben unsere Kinder am ungesündesten, rauchen mehr als in anderen Ländern und beginnen früher Alkohol zu trinken. Negativrekord. Letzte Stelle unter 21 OECD-Staaten. Ein Viertel der Kinder haben Gewalterfahrungen und ein Fünftel Übergewicht, Essstörungen, chronische Entwicklungs- und psychosoziale Störungen.

Wie kann das sein, wo sich doch alle die Haxen ausreißen, die Politiker inklusive. Seit Jahrzehnten kämpfen sie bis zur Selbstaufgabe kreativ, mit Sachverstand und zielorientiert für das beste Gesundheitssystem, das beste Sozialsystem, das beste Beschäftigungsprogramm und überhaupt.

Aber diese Statistiken kennen wir ja schon. Wieder eine, wie das „Programme for International Student Assessment“. Da wird behauptet unsere Kinder verstehen nicht was sie lesen, wenn sie es überhaupt lesen können. Und dafür sollen sie auch nicht rechnen können. Unglaublich, wo sich doch auch hier alle rund um die Uhr ins Zeug legen, für das beste Schulsystem.

Das kann doch nur ein Irrtum sein oder eine Statistiklüge.

Denn wie sonst könnten wir dann die Welt erobern, wie es beispielsweise unsere tüchtigen, kreativen, nachhaltig agierenden und lebensbereichernden Innovationsgiganten und Exportaushängeschilder mit Spielhöllensuchtmaschinen oder Flügelverleihdosensäften tun?

 

 

 

 

Und, der Leidensstatistiken kein Ende. Da will eine auch noch unsere soziale Ader schlecht reden und uns unseren selbst verliehenen Spendenweltmeister wegnehmen, bloß weil in anderen Ländern mehr für die Armen gespendet wird.

Zum Glück bleiben uns noch die Erfolge unserer Brettelakrobaten. Auch wenn andere Raser unseren Konzernartisten immer wieder die Medaillen wegschnappen. Beispielsweise ein am Balkan beheimateter Familienbetrieb aus einem Land mit donaumonarchischer Vergangenheit. 

Aber auch in anderen Fällen können wir mit aller gebotenen Bescheidenheit darauf hinweisen, dass es wenige Sieger gibt, welche ihre Erfolg nicht der Tatsache zu verdanken haben, dass sich bei ausreichend hartnäckiger Betrachtung der Umstände in irgendeiner Weise Erfolg fördernde Berührungspunkte mit uns oder mit unserer Vergangenheit finden ließen.

Darauf können wir doch stolz sein und uns zufrieden zurücklehnen.

Dann ist es ja doch nicht so schlimm - oder, was meinst du?
Wie geht es bei Euch?

 

Liebe Grüße

Dein Nachbar Franzl

 

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Klug und fair

 

Effizienz ist im Regelfall klug, aber ineffizient das richtige Tun ist tausend Mal klüger, als effizient das Falsche. Und, je effizienter das Richtige getan wird, desto besser (wirksamer) – je ineffizienter das Falsche, desto dümmer.

Wie sieht es dann damit aus, bei der Bekämpfung der Armut, beim Schutz der Umwelt, bei den (Regen-) Waldrodungen, bei der Massentierhaltung, bei der Monokultur, bei den Lebensmitteltransporten, beim motorisierten Individualverkehr, beim Massentourismus, am Finanzmarkt, im Krankensystem, bei der Bürokratie, beim Zentralismus, Föderalismus, …?

Die entscheidende Frage ist also: „Was ist richtig?“

Die meisten Menschen und Kulturen auf dieser Erde finden Klugheit und Fairness als erstrebenswert. Klug, wenn es langfristig betrachtet Nutzen bringt und fair, wenn es langfristig betrachtet gerecht (gegenüber allen Lebewesen, heute und in hundert Jahren) ist.

 

 

Kann es dann falsch sein, das Menschenwerk an Klugheit und Fairness zu messen?

Wenn also Klugheit und Fairness als Maßstab richtig sind, warum völlern dann die einen und die anderen verrecken, weil sie nichts zu essen haben?

… werden Menschen vertrieben, gequält und ermordet?
… müssen Tiere in Massenhaltung leiden?
… werden die begrenzt vorhandenen Ressourcen vergeudet?
… wird die Umwelt zerstört?
… können Finanztransaktionsspekulanten die Welt in Geißelhaft nehmen?
… verschwendet eine selbstgefällige Bürokratie das Geld von Steuerzahlern?

Dafür sind nicht geheimnisvolle, böse Kräfte verantwortlich, es ist Menschenwerk, nichts anderes: dumm und unfair.

 

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Hurra Fortschritt

 

Fernbedienung oder Fitnesscenter, was war zuerst da?

Früher, da musste man sich krümmen und bewegen. Heute – dank dem Fortschritt – erledigt das die Fernbedienung. Zum Ausgleich gibt es das Fitnessstudio. Dort darf dann gekrümmt und bewegt werden, bis zur Erschöpfung, dass gerade noch genügend Kraft für die Fernbedienung übrig bleibt – batteriebetrieben, versteht sich.

Das ist doch etwas, wie der Fortschritt Wohlstand bringt. Und Arbeitsplätze.

Geräte für die Fitness müssen angeschafft werden. Nach dem neuesten Stand der Technik - dank unserer bestausgebildeten  Ingenieure. Laut gut informierten Kreisen stehen bahnbrechende Innovationen kurz vor der Freigabe. Mit der neuesten Generation braucht man sich dann gar nicht mehr bewegen, man wird bewegt. (Über die Auswirkungen dieser erschöpfungsärmeren Bewegungstechnik wird noch heftig diskutiert. Allerdings gibt es Stimmen, welche von einem Rückgang des Fernbedienungsabsatzes sprechen und eine neue Weltwirtschaftskrise an die Wand malen.)   

Und natürlich die vielen Arbeitsplätze, welchen den Betrieb für die Bewegungssuchenden sicherstellen. Der Chef über die Fitness – braun gebrannt – ist gerade zurück von den Palmen am weißen Strand und türkisblauen Meer. Ein Beitrag zur Entwicklungshilfe und zur Klimaförderung. Nicht zu vergessen sind die Dienstleistungen der Lohnverrechner und Steuerberater, welche ein wenig Honig am Butterbrot den Bewegungsstudios verdanken.

Und auch die Fernbedienung braucht Techniker in der Entwicklung und muss produziert werden. Da freuen sich die Lieferanten der Bauteile und die Fleißigen am Fließband.

 

 

Aber erst die Batterien!  Ein Perpetuum mobile erntus, dank der ihnen innewohnenden Bescheidenheit in Sachen Lebenszeit sind sie Natur fordernd und Ressourcen befreiend. Da möchte dann die Fernbedienung nicht zurückstehen. Schon ist ein neuer Standard in Sicht. Dann kann die Fernbedienung auch telefonieren und an einem anderen Ort fern bedienen. Und die Alten können als Spielzeug für den Nachwuchs herhalten, wenn das mit den alten Handys zu fad wird.

Alles für den Wohlstand, für die Wirtschaft, für die Arbeitsplätze. Im Sog der Fernbedienungen gibt es noch unzählige Bewegung schonende Helferleins – viele von ihnen werden mit Batterien genährt. Und es gibt weitere Fitnessstudios fördernde Innovationen, wie beispielsweise den Laubstaubsauger oder das umweltzertifizierte und staatlich geförderte Elektrofahrrad. Zum Letzteren werden die seit geraumer Zeit existierenden Zimmerfahrräder als Ausgleich zum Elektrofahrrad innoviert und mit 42 Zoll-Bildschirmen mit integriertem Facebook-Anschluss angedacht.

Auch die LasstGeldarbeiten-Innovatoren lassen sich nicht lumpen. Großartige Innovationen, beispielsweise bei sogenannten strukturierten Produkten beschäftigen viele Millionen - Banker und Wertpapierspieler, Politiker, Zocker, Berichterstatter und Kommentierer - und die am globalen Kasino unbeteiligten Menschen, die das Pyramidenspiel bezahlen dürfen. Auch das bringt Arbeitsplätze und reduziert die Langeweile.

 

Was wäre der Mensch ohne seinen Verstand?

 

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Emigration und Immigration (Teil 1)

 

Und so sprach der Regierungschef eines armen Landes zu den Emigranten: „Wenn ihr nun für einen Teil eures Lebens in ein anderes Land ziehen möchtet, dann denkt an eure Verpflichtung, Botschafter unseres Volkes zu sein. Es ist ein großer Schritt, denn ihr verlässt eure Wurzeln – für lange Zeit oder für immer. Ich möchte euch auch sagen, dass es für uns nicht leicht ist, euch gehen zu sehen. Denn auch wir brauchen alle, um mit ganzen Kräften an der Zukunft unseres Landes zu arbeiten. Und wir werden es auch schaffen, mit dem Willen und dem Können unserer Menschen im Lande und mit der Unterstützung der Staatengemeinschaft. Und wir möchten und werden diese Hilfe auch zurückgeben, wenn wir es geschafft haben.

Begegnet euren Gastgebern mit Respekt, so wie ihr es von euren Gästen erwarten würdet. Lernt und sprecht die Sprache eurer Gastgeber und beachtet die gesellschaftlichen Regeln und Gesetze eurer neuen Heimat. Diesem Geiste folgend, werdet Teil eurer neuen Heimat. Das wird uns mit Stolz erfüllen. Wenn ihr diesen Weg geht, so muss das keinen Widerspruch mit euren, unseren Traditionen bedeuten - denn ihr zieht in ein freies Land, in dem auch Vielfalt Tradition hat. So werdet ihr unsere Zukunft auch aus der Ferne unterstützen und gute Botschafter für euer – unser Volk sein.“

Emigration und Immigration (Teil 2 von 3)

 

Und so sprach der Vorsitzende der Staatengemeinschaft am Ende der Tagung: „Werte Vertreter eurer Staaten, ich danke euch für das Gelingen unserer Bemühungen, für die wichtigen Fragen der Migration zu besseren Antworten gekommen zu sein. Wir werden in Zukunft gemeinsam und mit einer Zunge gegen jene Staaten vorgehen, welche Bürgerinnen und Bürger ihres Landes aus politischen Gründen zwingen, ihre Heimat verlassen zu müssen. Wir werden diesen Flüchtlingen eine neue Heimat geben, indem wir uns auch gemeinsam darum bemühen, die beste neue Heimat für die Flüchtlinge auszusuchen, um die größte Chance für eine Integration zu erreichen. Unser Erfolg wird ausschließlich daran gemessen, wie es uns gelingt, die Zahl der unfreiwilligen Migration immer und immer wieder zu reduzieren und die Qualität der Integration zu verbessern.

Das sind unsere gemeinsamen Ziele, denen wir uns verpflichtet haben und welche wir mit ganzem Herzen und wachem Verstand erreichen werden. Ich danke ihren Staaten und jedem von Ihnen für seinen Beitrag an diesem Prozess der Verständigung. Damit wird unsere Welt humaner werden.“ 

 

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Emigration und Immigration (Teil 3)

 

Und so sprach der Regierungschef zu den Bürgerinnen und Bürgern seines Landes: „Wir haben bei der Migration in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Viele von uns denken nur mit Kopfschütteln an die Zeit zurück, wo dieses Thema Streitkultur auf der tiefsten Stufe in den parteipolitischen Auseinandersetzungen war. Von Hetze und von Träumerei war die Rede - ein oftmals bewusstes Aneinandervorbeischreien von Schlagwörtern, im wahrsten Sinn des Wortes. Das liegt nun hinter uns - wir haben diese Verrücktheit hinter uns gelassen.

Ein wesentlicher Aspekt ist auch, dass es der Staatengemeinschaft gelungen ist, die Zahl der politischen Konflikte und undemokratischen Strukturen und den damit zusammenhängenden unfreiwilligen Emigrantenstrom deutlich zu reduzieren. Auch die weltweite Koordination und die Übereinstimmung über verbindliche Regeln für die Migration haben sich in allen Staaten sehr positiv auf die Qualität der Integration ausgewirkt. 

 

 

Und wir haben unseren Teil dazu beigetragen, indem wir uns dieser Frage mit einer ausführlichen und mit Vernunft getragenen Diskussion über ein gemeinsames Ziel genähert haben. Wir haben gemerkt, dass die Ziele gar nicht so weit auseinander waren, als es der Schlagabtausch auf den politischen Bühnen vorgab zu sein. Nachdem das Ziel unstrittig war, ist es uns gelungen, die entsprechenden Maßnahmen zu setzen und diese in geeigneter Weise mit den Bürgerinnen und Bürgern zu kommunizieren. Nun merken wir immer deutlicher, dass die Nachteile und die Vorteile im Saldo ein Win2Win-Ergebnis bringen. Mit Stolz erfüllt uns auch die Anerkennung, welche uns von den Staaten entgegengebracht wird. Es ist uns gelungen vom Prinzip „Heiliger Florian verschon´ unser Haus, zünd´s andere an“ auf ein Klima des Respekts und der Fairness zu gelangen. Dafür danke ich euch aus ganzem Herzen.“

 

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Über den Zustand politischer

Problemlösungskultur

 

Gesagt ist nicht gehört. Gehört ist nicht verstanden. Verstanden ist nicht einverstanden. Das sind Worte von Konrad Lorenz, deren Richtigkeit tagtäglich, milliardenfach bewiesen wird.

Es gibt auch Bücher, welche für die Erklärung von drei Worten dreihundert Seiten aufwenden und den Großteil der Leser mit Verwirrung zurücklassen.

Und, wenn man beispielsweise die Rede- und Gegenredeschlachten im parlamentarischen Selbstdarstellungstheater und in der landauf, landab gängigen politischen Diskussion verfolgt, dann kommt es gar nicht erst zum Hören. Die Schallwellen der einen reichen in der Regel gerade für einen geraden Weg von einem Ohr zum anderen – bei einem rein, beim anderen raus, ohne die Mühen über das Gehirn einzuschlagen.

„In keiner Sprache kann man sich so schwer verständigen, wie in der Sprache“ sagte Karl Kraus und „Der Unterschied zwischen dem richtigen und einem beinahe richtigen Wort ist derselbe, wie der zwischen dem Blitz und einem Glühwürmchen“ ist eine Aussage von Mark Twain.

Und zu diesen Dilemmas kommen noch Eitelkeiten, Egoismus, Machtgelüste, Überdentischziehungen u. s. w. u. s. f.

 

 

 

Was soll dabei herauskommen? So werden selbst Positionen, welche sich objektiv kaum unterscheiden zu grausamen Streitthemen und verkommen zur rein rhetorischen Akrobatik.

Diese Form der Problemlösung mag seine Berechtigung gehabt haben. Aber sie ist untauglich zur Lösung komplexer Aufgaben, mit denen die Menschheit heute konfrontiert ist. Komplexe Fragestellungen lassen sich mit dem Zuwerfen von Lärm nicht lösen.

Dabei gibt es sie, die – millionenfach erprobten – Methoden und Visualisierungstechniken um die Aufgaben und Probleme besprechbar zu machen und damit zu den Ursachen und in der Folge zu den Lösungen komplexer Aufgaben zu kommen. Und es gibt auch die Erkenntnisse zur erfolgreichen Problemlösung in gruppendynamischen Prozessen.

Wie einfach logisch könnte es sein: zuerst eine objektive Sicht auf Vergangenheit und Gegenwart auf der Grundlage von Daten und Fakten, deren Quellen und Signifikanz bekannt und unbestritten sind. Dann die Ziele für die Zukunft und eine professionelle Analyse über die Differenz zwischen dem Ist und dem Ziel. Und auf dieser Grundlage die Suche der geeigneten Maßnahmen und die laufende Kontrolle und eventuell Korrektur um die Ziele zu erreichen.

... Komplexe Probleme (Aufgaben) lösen

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Blick durch den Strohhalm

 

Was kann man alles sehen, wenn man durch den Strohhalm auf den heiteren Himmel blickt: Einen blauen Fleck, Weiß oder Grau und viel dazwischen. Und es ist auch egal, ob es Frühling, Sommer, Herbst oder Winter ist.

Und so geht es auch, wenn man mit dem Strohhalm auf unsere Welt blickt: Im Stundentakt jubeln sie und sind gleichzeitig besorgt, unsere  Zukunfts-, Wirtschafts- und sonstigen Propheten – und mit ihnen die Medien. Heute gut, morgen schlecht, am Vormittag steigend, mittags fallend, abends seitwärts – Blabla, bis dem Topf die Druckerschwärze ausgeht.

Wenn es um 90 Prozent weniger wäre, es wäre immer noch um 90 Prozent zu viel. Zumindest für jene Zeitgenossen, welche auf den anspruchsvollen Gedanken kommen auf sinnvolle, nachhaltige Information Wert zu legen.

Die Geschichte lehrt, wenn die Ernte gut sein soll, dann muss man mit der Saat beginnen.  Es ändert sich nur etwas, wenn sich Verhalten, Vorgangsweisen ändern oder sich neue Möglichkeiten auftun – etwa durch neue Erfindungen. Und das braucht in der Regel seine Zeit. Oft ist das auch eine Frage von Jahrzehnten, beispielsweise die Unternehmenskultur in einem Betrieb zu verändern.

Mit Scheinlösungen, Buchhaltertricks, Polieren von Statistiken, Herumbasteln an Symptomen geschieht gerade Null. Wer wirklich verbessern möchte, muss die wirklichen Ursachen der Probleme beseitigen.

 

 

Und, es muss der Sumpf der oftmals zu unrecht erworbenen Privilegien trockengelegt werden. Auch dann, wenn die Privilegienritter mit ihren Lobbyisten die Sümpfe mit Klauen verteidigen. 

Da wäre es vielleicht ratsam den Strohhalm beiseite zu legen und den Blick auf das Wesentliche zu richten: Was sind die übergeordneten Ziele und die wichtigen Fragen?

Eine unbürokratische Verwaltung ohne unnützer Diversifikation und ohne Doppelgleisigkeiten oder der Kniefall vor Wichtigtuern und Nutznießern. Wirkungsvoll die Armut bekämpfen oder die Reichen reicher machen. Das Aussterben der Fische im Meer verhindern oder die Überfischung zulassen. Menschen, welche auch in 200 Jahren auf diesem Planeten leben können oder den Raubbau an der Natur fortsetzen. Solidarität mit Milliarden oder die Maßlosigkeit der Abzocker dulden. Die Tierquälerei beenden oder die Einkommen der Tierquäler nicht gefährden.

Zu befürchten ist, es gibt das übliche Problemlösungsritual mit den gängigen Strohhalmlösungen: Nach jahrelangem Gezerre von vorwiegend Unbeteiligten mit den Lobbyisten gibt es einen hart errungenen Kompromissvorschlag:

Ein bisschen weniger Tierquälerei damit die Tierquäler nicht zu viel leiden müssen.

 

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SOS vor Bierzeltintelligenz und gnadenlosen Abzockern

 

Ich gestehe, es raubt mir den Atem. Einerseits bin ich überwältigt von den großartigen Leistungen mancher Forscher, Wissenschaftler, Künstler und weisen, guten Menschen. Andererseits ist da das explosive Gemisch aus Bierzeltintelligenz und gnadenloser Abzockeritis. Ein unheilvoller Pakt der weltweit nicht agierender Regierungen mit der Nichtlösungskompetenz.

Was da alles nicht abläuft um unsere Welt ins menschliche(re) Lot zu bringen -  beispielsweise bei der kollektiven Verweigerung die Horrordimensionen weltweiter Finanztransaktionen einzudämmen: Da bleibt einem die Spucke weg.

 

 

 

Die Argumente für diese Verweigerung gleichen dem Ermutigen von Serienbrandstiftern, Benzin in das Feuer zu schütten: Denn bis auf die Grundfesten abgebrannte Anwesen sichern Arbeitsplätze beim Wiederaufbau und geben der Wirtschaft die notwendigen Wachstumsimpulse.

Und, Benzin-Mengenrabatte für die Brandstifter: Mehr Benzin desto besser, das sichert die Boni der Benzin-Lobbyisten.

 

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Perpetuum mobile pecunia - oder die Vernunft

 

FinanzweltWenn die Börsenindizes (und das seit mehr als einem Jahrzehnt) weltweit einer Hochschaubahn gleichen – wild hinauf, wild hinab - und, wenn der Ölpreis innerhalb kurzer Zeit um ein Vielfaches steigt und wieder fällt, dann hat das weniger mit nicht nachhaltiger Leistungsfähigkeit und Perspektivlosigkeit der Wirtschaft zu tun, als damit, das die Zauberlehrlinge der Finanzwelt ungehindert ihr einträgliches Geschäftsmodell ausleben dürfen und sich am Auf und Ab goldene Nasen verdienen. Da hilft hin und wieder auch, wenn ein Schmetterling auf einen Ölturm pinkelt oder ein Machthaber im Nahen Osten rülpst. 

Wer jemals in Unternehmen gearbeitet hat, der weiß wie viel Zeit und Anstrengung benötigt wird, um einen nachhaltigen Erfolg am Markt zu erzielen. Es bedarf qualifizierter und engagierter Mitarbeiter und Führungskräfte, moderner Technologien, effektiver Unternehmensprozesse und kompetenter Lieferanten als Basis für hervorragende, zukunftssichere Produkte und Dienstleistungen mit erkennbaren Nutzen für die Kunden. Und dieses Potential geht auch nicht von einem auf den anderen Tag verloren.

Und was hat das alles dann mit der Berg- und Talbahn der Börsenkursschaukel zu tun?

Der Handelsumsatz an (spekulativen) Wertpapieren ist ein Vielfaches der gesamten Weltwirtschaftsleistung – also der gesamten Wertschöpfung welche alle Menschen dieser Erde (und ihre Maschinen) erledigen. Beide Geschäfte – das Wertpapiergeschäft und die Bezahlung von Produkten und Dienstleistungen - erfolgen mit dem gleichen Tauschmittel – vorwiegend dem Dollar oder dem Euro. 

 

 

Da das „Perpetuum mobile pecunia“ noch nicht erfunden ist, braucht jeder Wertpapierhandelsgewinner seinen Verlierer. Und wenn die Eigenmittel des Verlierers dem Verlust nicht standhalten und der Konkurs der letzte Ausweg ist (schlag nach bei Lehman Brothers u.v.a.m.), dann geht es auch so manchem Gläubiger an den Kragen und viele Ersparnisse lösen sich in Luft auf. Oder die Steuerzahler schnallen die Gürtel enger und greifen den Bedauernswerten unter die Arme.

Auch das raubt der Wirtschaft den Atem und stärkt nicht gerade das Vertrauen in die Funktionstüchtigkeit des Systems.

Warum wird die Destabilisierung des Wirtschaftssystems geduldet, obwohl einigen Gewinnern Millionen von Verlierern gegenüber stehen?

Ist es wirklich so schwer begreifbar: In der gewaltigen Dimension des Handelsumsatzes spekulativer Wertpapiere liegt der Sprengstoff.

Der Sprengstoff muss entschärft werden. Die bösartigen Wucherungen am Finanzmarkt müssen herausgeschnitten werden: Leerverkäufe, Spekulationen mit Derivaten müssen verboten und die kurzfristigen Finanztransaktionen besteuert werden.

Eine planbare, stabile und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung würde viel Leid nehmen und zum guten Leben beitragen. Und mit der frei werdenden  Lösungskapazität könnte die Politik die großen Herausforderungen für die Menschheit anpacken.

 

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Die Griechische Krankheit

 

BörseEin Schelm der dabei (nur) an Griechenland denkt.

Auch wenn scheinintelligente Finanzjongleure mit treuherziger Selbstlosigkeit ihre Selbstheilungsszenarien anbieten - und auch wenn weltweit Wirtschaftsprofessoren um die Wette tüfteln, wie sich das alles ausrechnen soll:

Eine kurze Erinnerung an die Zeiten, wo die Grundrechnungsarten am Stundenplan standen, könnte genügen um die Zeitgeistformel „Lebe heute, arbeite morgen“ zu entlarven:

Wenn jemand 10 Jahre so etwa 10 Prozent über seine Verhältnisse gelebt hat, dann muss er die nächsten 10 Jahre in der Regel an die 30 Prozent bescheidener sein Dasein fristen.

 

Außer er erbt, gewinnt im Lotto oder stiehlt.  

 

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Hallodri und Spekulantus, die Söhne der Gier

 

GierBeide können die Gene ihres Vaters nicht verleugnen. Dabei ist es so wie beim Streit a la „Henne und Ei“, es ist eigentlich egal, wer von beiden der Erstgeborene ist. Beide sollten rasch an die Kandare genommen werden. Es geht um das richtige Maß, sowohl für Spekulantus als auch für Hallodri.

ad Spekulantus) Der Handelsumsatz an Wertpapieren beträgt ein Vielfaches der gesamten Weltwirtschaftsleistung und beide Geschäfte – das kurzfristige Hin- und Herschaufeln von beispielsweise leer verkauften Derivaten und der Erwerb einer Wurstsemmel - erfolgen mit dem gleichen Tauschmittel Geld.

Der Sprengstoff liegt nicht grundsätzlich in der „Spekulation“, aber in der wahnsinnigen Dimension. Wenn sich nur ein Prozent „verspekuliert“, dann entspricht das mehreren Griechenland-Rettungspaketen. Das darf nicht der Preis für einen freien Finanzmarkt sein, daher müssen die risikoreichsten Transaktionen deutlich reduziert werden: Leerverkäufe, Spekulationen mit Derivaten müssen verboten und die kurzfristigen Finanztransaktionen müssen besteuert werden.

ad Hallodri) Eine kurze Erinnerung an die Zeiten, wo die Grundrechnungsarten am Stundenplan standen, könnte genügen um die Zeitgeistformel „Lebe heute, arbeite morgen“ zu entlarven: Wenn jemand 10 Jahre so etwa 10 Prozent über seine Verhältnisse gelebt hat, dann muss er die nächsten 10 Jahre in der Regel an die 30 Prozent bescheidener sein Dasein fristen. Außer er erbt, gewinnt im Lotto oder stiehlt. Und das sollte nicht die Lösung sein dürfen: Wir müssen in vielen Bereichen unseres Lebens zum richtig Maß zurückfinden. Unsere Gesellschaft braucht mehr Bescheidenheit und weniger Ellbogen, mehr Ehrlichkeit und weniger Schlitzohren und eine Balance zwischen Nehmen und Geben.

 

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Wie viel Verrücktheit geht noch?

 

Verrücktheit ist die Unfähigkeit des menschlichen Geistes aus Beobachtungen und Erfahrungen die Bedeutung zu erkennen und danach zu handeln.

Wie sieht es nun aus mit der Fähigkeit des menschlichen Geistes und was würden Besucher fremder Welten mutmaßen, wenn sie beispielsweise Realityshows oder Werbeblöcke im Fernsehen, besondere Exponate moderner Kunst, schräges Theater auf Bühnen oder auf den Finanzmärkten, wilde Egotrips auf Autobahnen oder das Blabla so mancher Volksvertreter sehen und/oder hören müssten?

Wenn beispielsweise eine nicht enden wollende Flut an Werbebotschaften die ewige Jugend, das weißeste Weiß, den unsagbaren Reichtum und das allerbeste Beste zum Kostfastnix-Tarif verspricht. Und, wenn Vierzehnjährige die Ultramegaantifaltencreme bewerben und das Versprechen mit dem Einhalten so viel gemein hat wie der Teufel mit dem Weihwasser. Und dass Menschen bereit sind, dieses Selbstbeweihräucherungsgeschwätz mit ihren Kaufentscheidungen zu belohnen.

Oder, wenn Kunstapostel über das Borstenspiel eines Künstlerpinsels den Kampf um die Macht im griechischen Götterhimmel schwadronieren, welches der geniale Künstler mit einem in schwarzgrauer Farbe getränkten breiten Borstenpinsel in übersinnlicher Entfremdung auf die Leinwand zauberte.

 

 

Und Kunstspekulanten für dieses Kunstwerk bereit sind, Hunderttausende Euro einzutauschen.

Oder, wenn die Bürokratie wiehert und mit Steuern finanzierte Organisationen keine Kunden brauchen, um gestresste Mitarbeiter auf Kuraufenthalte schicken zu müssen. Oder, wenn enormen Anstrengungen unternommen werden, um effizient die falschen Dinge zu tun: Wie das Ressourcenvergeudungsprogramm, das Lebensmittel welche um die Ecke wachsen, tausende Kilometer hin- und herschickt. Oder die Wegwerfgesellschaft, welche Werte zu hundert Prozent auf Müllbergen lagert, bei denen oft nur wenige Prozent wertlos sind.

Andererseits, zu viel an Vernunft könnte langweilig sein. Bei der Unvernunft ist es aber, wie in vielen Bereichen des Lebens: Eine vernünftige Dosis sollte es schon sein.

Leicht wird es nicht – wie auch Bertolt Brecht meinte:

 

Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft.“

 

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economy of scale

 

Wenn viele Fachleute mit spezifischem Know-how forschen und ent­wick­eln müssen, um ein Produkt erzeugen zu können; und auch, wenn bestimmte, aufwendige Technologien zur Herstellung erforderlich sind, dann wird das in der Regel nur mit einer industriellen Massen­fertigung möglich sein. Hier stiften arbeitsteilige Prozesse und der Effekt von „economy of scale“ den Menschen Nutzen.

Aber nur so lange, als ökologische und soziale Aspekte entsprechend (und auf lange Sicht) berücksichtigt werden. Jedenfalls muss bedacht werden: Zentrale Standorte fordern einen hohen Aufwand an Infra­struktur und Logistik (für die Material­be­schaffung, innerbetrieblich und für die Verteilung der Endprodukte) und erzeugen Verkehr mit all seinen negativen Auswirkungen.

Warum müssen dann Lebensmittel, Bekleidung und andere handwerklich herstellbare Waren in Massen an zentralen Standorten erzeugt werden?

 

 

Und wie sieht es mit den vielen Dingen des täglichen Lebens aus, welche ebenfalls mit handwerklichem Geschick und dem Know-how von kleinen Betrieben her­gestellt werden können?

Lebensmittel-Nahversorger in den Orten, zu Fuß erreichbar - anstatt der in der Regel nur mit PKW zu erreichenden Supermärkte auf der grünen Wiese. Schuster in der Nähe, welche die Schuhe individuell fertigen und auch reparieren und instand halten. Teurer aber haltbarer.

Klein strukturierte Wirtschaftseinheiten fördern das Leben und die Kommunikation im Ort, erzeugen weniger Verkehr, fördern die Eigenverantwort­ung und heben das Selbstwertgefühl der Betreiber. Ohne Zwischenhandel, „face to face“ - direkt vom Erzeuger zum Verbraucher. Da bleibt mehr für den Hersteller und mehr für den Kunden. 

In so einem Umfeld wird die Initiative - selbst anzupacken -  gefördert.  Die Hemm­schwellen sind geringer und es gibt mehr Chancen mitzumachen.

 

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Tatort Papier  

 

Keine unbeeinflussbare Naturkatastrophe - selbstgemacht, ein Produkt menschlicher Genialität und Intelligenz, Berge von Papier verblöden/versklaven die Menschheit: Müllberge an Selbstbeweihräucherungsgefasel der Werbebranche, über viele Jahre Hunderte Seiten oberflächliches Gefasel über XY (..., Lucona, Androsch, Kartnig, Strasser, Grasser, Grexit, Hypo, .......)  in den Printmedien – und, Gesetze, Verordnungen, Bescheide und sonstige Textkreationen aus den Amtsstuben aller Art. Zusammengebastelt auf den Grundlagen der Selbsterhaltungsexperten der Rechtvernebelungswissenschaft. In der Regel: 90% Standardblabla, davon 90% nicht zutreffend bzw. völlig unbedeutend. Vom notwendig Sinnvollem, sind 40% nicht erwähnt und 40% falsch. Das Übriggebliebene ist derart textmisshandelt, dass fünf Uni-Sechzehnsemester­Absolventen locker sechs Interpretationen zu liefern in der Lage sind.

 

 

Wahnsinn auf Papier findet man auch in Betriebs- bzw. Bedienungsanleitungen von Produkten der globalen Konsumrauschgesellschaft. In der Regel sind mindestens 90% vom Papiervolumen anderen Sprachen vorbehalten. Die verbleibenden 10% sind dann für eine Gruppe von Produkten gedacht, von denen im Glücksfall dasjenige Produkt dabei ist, um das es sich eigentlich handelt. Im Normalfall bleibt dann dabei völlig unklar, was zutrifft und was nicht.

Es geht vorwiegend um selbstverständliche Sachverhalte, welche im Kindergartenstil überbracht werden, wie beispielsweise „Nona“/Blödsinniges: „Es ist gefährlich Verpackungsmaterial zu schlucken“. Was in der Regel nicht zu finden ist, sind die wesentlichen Erklärungen und Hinweise.

 

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